Im Jahre 1932 kamen drei junge Burschen im Alter von 14 bis 18 Jahren auf die Idee, in Dingden-Lankern einen Spielmannszug zu gründen. Namentlich waren dies Heinrich Bauhaus, Josef Holtkamp und Franz Tenbergen.
Sie waren am Anfang sehr auf sich allein gestellt, da ihre Eltern die Sache zunächst recht skeptisch betrachteten. So wurde mit einem Monatsbeitrag von 0,50 Reichsmark eine Kasse zur Anschaffung von Instrumenten und Noten angelegt. Die erste hilfreiche Unterstützung fand der Spielmannszug dann in Gerhard Holtkamp, dem älteren Bruder von Josef Holtkamp. Als Pfeifer im ehemaligen Spielmannszug des Junggesellenschützenvereins Dingden konnte er den jungen Spielern die ersten Töne beibringen. Für die weitere Ausbildung konnte man später Kameraden vom Spielmannszug Biemenhorst gewinnen. Dies waren Heinrich Thesing für die Ausbildung der Pfeifer und Georg Kellermann (später Bernd Abel) für die Ausbildung der Trommler. In der Werkstatt des Gerhard Holkamp in Lankern wurde nun fleißig geübt. Auf dem sogenannten „Bodzen Kamp“ ( bei Tenbergen in Lankern) wurde ein Stück Ödland als Übungsplatz hergerichtet. Dort fanden dann die ersten Marschübungen statt.
Im Laufe des Winters 1932/33 hatte sich der Spielmannszug bis auf 13 Spieler vergrößert, die schon im Frühjahr 1933 auf dem Schützenfest in Lankern ihren ersten öffentlichen Auftritt unter der Leitung von Tambourmajor Josef Holtkamp feiern konnten.
Die erste Uniform bestand aus einer blauen Mütze, einer eigenen zivilen Jacke mit aufgenähten Schwalbennestern und einer weißen Hose. Recht bald konnte dann aber auch ein blauer Uniformrock nach eigenem Entwurf angeschafft werden.
Im Jahre 1953 nahm der Spielmannszug zum ersten Mal an einem Wettstreit in Südlohn teil, bei dem sogleich der Grenzlandpokal gewonnen wurde. Dieser beachtliche Erfolg gab dem Verein viel Auftrieb für die nächsten 2 Jahre, so das man später auf dem Wettstreit in Bocholt den Erfolg von Südlohn wiederholen konnte. Anlässlich seines 25 jährigen Bestehens war der Spielmannszug im April 1957 selbst Ausrichter des Grenzlandpokalwettstreites. In den folgenden Jahren nahm der Verein an vielen Veranstaltungen in Nah und Fern teil. Im Jahre 1967 schied der Mitbegründer und langjährige Tambourmajor des Spielmannszuges, Josef Holtkamp, aus gesundheitlichen Gründen aus dem aktivem Vereinsleben aus. Josef Holtkamp hatte den Verein besonders in der Nachkriegszeit zu beachtlichem Erfolgen geführt.
Da in diesen Jahren auf Veranstaltungen häufiger Jugendspielmannszuge auftraten, wurde auf Initiative von Bernd Boland eine Jugendgruppe gegründet. Auf der ersten Übungsstunde im Juli 1968 meldeten sich etwa 12 Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren. Unter der Leitung von Bernd Boland (Übungsleiter), Wilhelm Venhuis (Ausbilder der Flötisten) und Wilhelm Sonders (Ausbilder der Trommler) wurden fortan an jedem Sonntagmorgen geübt, zunächst in der Schreinerei Hermann Görkes, später im Gebäude der damaligen Volksschule Lankern. Bereits 1969 konnte der Jugendspielmannszug auf dem Junggesellenschützenfest in Dingden zum ersten Male öffentlich auftreten. Schon bald wuchs die Jugendgruppe bis auf 25 Mitglieder heran, denn auch in den nächsten Jahren wurden immer wieder neue Jugendliche ausgebildet. Die aus Altersgründen aus dem Jugendzug ausscheidenden Spieler wurden in den Seniorenzug übernommen, wodurch dieser zusätzlichen einen Aufschwung erfuhr.
Nachdem der Spielmannszug, nebst Jugendgruppe im Jahre 1972 Mitglied im Landesverband der SZ/ FZ / HZ e.V. NRW wurde, konnte er auch an Landes- und Bundesmeisterschaften teilnehmen. Der Jugendspielmannszug trat dann 1973 auch erstmalig bei den Deutschen Meisterschaften auf. Diese fand in Eldagsen bei Hannover statt. Trotz großer Konkurrenz aus dem gesamten Bundesgebiet wurde der Jugendspielmannszug als Neuling auf Anhieb Deutscher Meister in der Marschklasse und Vizemeister in der Konzertklasse.
Fortan wurde die Jugendarbeit im Spielmannszug ganz groß geschrieben. Auch der Seniorenzug wurde durch die Erfolge der Jugend angespornt und konnte auf mehreren Wettstreiten und Meisterschaften viele Preise gewinnen, so unter anderem in den Jahren 1972 und 1978 den begehrten Grenzlandpokal sowie im Jahre 1979 den Wanderpokal der Gemeinde Hamminkeln. Obwohl es sehr Schwer war, den einmal erarbeiteten Ausbildungstand zu halten, gelang es der Jugendgruppe dennoch auch in den Jahren 1974 bis 1993 noch 19 mal Deutscher Meister zu werden. Damit ist der Jugendspielmannszug mit Sicherheit einer der erfolgreichsten Vereine im Deutschen Bundesverband. Seit 1979 hat sich das äußere Erscheinungsbild des Spielmannszuges unter dem Vorsitz Karl-Heinz Weyer geändert, denn seit dieser Zeit gibt es Mädchen in der Jugendgruppe.
Dieser Schritt wurde zunächst von einigen Mitgliedern mit Skepsis betrachtet, doch heute muss man sagen, dass dies unberechtigt war, denn die Jugendgruppe hat hierdurch einen großen Auftrieb bekommen. Im Jahre 1992 wurde eine Blockflötengruppe ins Leben gerufen. In dieser Gruppe werden Schüler die mindestens 6 Jahre alt seien sollten aufgenommen und spielerisch mit der Musik vertraut gemacht.